Mudershausen - Wer ein eigenes Heim besitzt, findet immer wieder einen Platz, wo er nützliche oder weniger nützliche Dinge deponiert, die er irgendwann mal wieder gebrauchen könnte. Da häufen sich so manche Berge an. Wenn aber einer eine ganze Burg besitzt und ebenfalls eigene Dinge hortet oder Material besitzt, das man von allen Seiten zur Aufbewahrung übertragen bekommen hat, dann sind die Berge umso größer. Um diese gesammelten Werke loszuwerden, macht man am besten einen Flohmarkt. So sieht es jedenfalls Hanns Hemann, Besitzer der Burg Hohlenfels, die am Mittwoch, 1. Mai, ihre Tore für die Saison öffnet.
Erstmals wird neben den üblichen Führungen durch die Historie der Burg ein Flohmarkt angeboten. Dabei wartet so manche Rarität auf einen neuen Besitzer. Fein säuberlich hat sie Hemann in der alten Burgschenke, im restaurierten Palas oder im Verlies aufgereiht, zuvor auf die Funktion überprüft oder gar komplett aussortiert. So mancher Sammler von „Dingen, die man sicher nicht braucht" findet bestimmt etwas Passendes. „Ich weiß nicht mehr wohin mit den ganzen Stücken. Deshalb habe ich mich für den Flohmarkt entschieden. Außerdem muss man sich auch irgendwann einmal von Dingen trennen", erklärt Hanns Hemann. Der Erlös aus dem Flohmarkt kommt der umfangreichen Restaurierung der Burg zugute. Denn auch diesbezüglich lässt sich der Vergleich von Haus und Burg anwenden. Hat man ein Haus, ist immer was zu tun. Hat man aber eine ganze Burg, hat man noch mehr zu tun. Zurzeit ist die Nord-Ost-Ringmauer eingerüstet. Dort wird die lose Mauerkrone abgetragen und neu befestigt, die Fugen verfüllt und mit einem speziellen Mörtel verputzt. Ein Unternehmen hat Hemann einen neuen Mörtel kostenlos zur Verfügung gestellt, der verhindert, dass Wasser in das Gestein eindringt, gleichzeitig aber die Feuchtigkeit herauslässt. „Mit solchen Spenden fällt uns die Sanierung der Burg etwas leichter", schildert Hemann die finanzielle Situation des Vereins zur Erhaltung der Burg Hohlenfels. Zwar stehen noch rund 70 000 Euro aus Bundesmitteln für die aktuellen Projekte zur Verfügung, doch verschlingen weitere, dringend anstehende Arbeiten, mehrere Zehntausend Euro. „Wir haben in diesem Jahr noch Hoffnung auf einen Zuschuss von der Generaldirektion Kulturelles Erbe in Höhe von 30 000 Euro", berichtet Hemann. Zudem hätten zwei heimische Geldinstitute eine Spende von insgesamt 5000 Euro in Aussicht gestellt. Dank privater Sponsoren, dem Weinverkauf bei den Burgführungen und dem Erlös aus dem Flohmarkt, hofft man auf weitere 5000 Euro. Hinzu kommt die Eigenleistung des Vereins, die Hemann in etwa mit 10 000 bis 15 000 Euro in diesem Jahr beziffert. Alles in allem eine runde Summe, mit der sich zunächst für dieses Jahr relativ gut wirtschaften lässt. Doch auch in den nächsten Jahren werden sich weitere Stellen der Burg Hohlenfels offenbaren, an denen der Zahn der Zeit nagt.
Die Termine 2013: Besucher der Burg Hohlenfels erleben Mittelalter, Barock und Neuzeit. Offene Führungen mit Flohmarkt sind in diesem Jahr am 1. Mai, 9. Juni, 30. Juni, 4. August, 8. September, 3. Oktober und 27. Oktober, jeweils um 14.30 Uhr. Der Eintritt kostet 10 Euro für Erwachsene und 5 Euro für Kinder, Schüler und Studenten. Neben dem Flohmarkt gibt es eine Ausstellung mit Malereien, Fotos, Kunstdrucken, Stichen und vielem mehr. Für die Besichtigungstermine ist keine Voranmeldung erforderlich. Anmeldungen für Gruppen außerhalb der offenen Termine ab 15 Personen sind möglich unter Tel. 06430/7684, 0178/683 10 03, 06430/911 41 15 und 06430/929 724. up