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Channel: Nachrichten aus der Rhein-Lahn-Zeitung Diez
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Holzappel plagen hohe Schulden

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Holzappel -  „Die Gemeinde hat ihre Haushaltswirtschaft so zu planen, dass die stetige Erfüllung ihrer Aufgaben gesichert ist ... Der Haushaltsplan ist in jedem Jahr auszugleichen": So steht es schwarz auf weiß im Paragrafen 93 der Gemeindeordnung von Rheinland-Pfalz. Im Haushalt der Ortsgemeinde Holzappel überwiegen seit Jahren die roten Zahlen, sodass die stetige Erfüllung anstehender Aufgaben längst zu einem Dauerproblem geworden ist.

Dabei ist es für den Ortsbürgermeister Harald Nöllge und seinen Gemeinderat nur ein schwacher Trost, dass sie mit ihren Sorgen in der Region nicht allein dastehen. Um den „Nervus Rerum", das liebe Geld, ging es jetzt auch in einer sehr gut besuchten Einwohnerversammlung in der Holzappeler Esterauhalle. „Die Tatsache, dass wir mit Verbindlichkeiten von nahezu einer Million in der Kreide stehen – davon rund 720 000 Euro bei der Verbandsgemeindekasse und der ‚Rest' als Kredite bei öffentlichen Geldinstituten – lässt uns nur wenig Spielraum für kostspielige Eigeninitiativen", beschrieb Harald Nöllge die aktuelle Haushaltslage der Esteraugemeinde. Dabei informierte der Ortsbürgermeister über den „Kommunalen Entschuldungsfonds" des Landes Rheinland-Pfalz, der mit der Auflage verbunden ist, dass die Gemeinde in den nächsten 15 Jahren – ab 2012 – jährliche Einsparungen in Höhe von mindestens 13 000 Euro nachweist. Die Folge sei, dass notwendige Erhaltungsmaßnahmen nur noch mit dem ehrenamtlichen Einsatz der Bürger verwirklicht werden könnten. Als aktuelles Beispiel erinnerte Nöllge an die Neugestaltung des Friedhofs, in den freiwillige Helfer bisher gut 600 Arbeitsstunden investiert hätten. „Nur so geht es", betonte der Ortschef mit einem großen Dank an die Adresse des engagierten harten Kerns unter den Dorfbewohnern, der sich regelmäßig angesprochen fühle, wenn Not am Mann ist. Am Freizeitangebot Herthasee machte Harald Nöllge deutlich, dass die Gemeinde Holzappel als Eigentümerin und Betreiberin der Anlage – trotz des zuweilen gegenteiligen Anscheins – in aller Regel keinen finanziellen Gewinn zu erwarten hat. Im Gegenteil: „Die erzielten Einnahmen aus den Eintrittsgeldern während der Saison reichen meist nicht aus, um die Ausgaben für die Unterhaltung der Anlagen und die Überwachung durch die DLRG vollends abzudecken", stellte Nöllge klar. Nicht abzusehen seien derzeit die zusätzlichen Kosten für eine eventuell notwenig werdende Dammsanierung. Im Hinblick auf die Entwicklung der Infrastruktur Holzappels als Kleinzentrum in der Region Esterau beherrschte vor allem der noch immer fehlende größere Einkaufsmarkt die Diskussion der Versammlung. „Wir haben zwar seit einigen Jahren einen genehmigten Bebauungsplan und jetzt auch einen Investor für das von der Ortsgemeinde favorisierte Baugelände am Parkplatz ‚Thorns Weiher' – was uns jedoch fehlt, ist nach wie vor ein interessierter Betreiber des Marktes", machte der Ortsbürgermeister auf die entscheidende Problematik bei der „unendlichen Geschichte" aufmerksam. Vorstellbar wäre immerhin, dass sich Holzappeler Geschäftsleute für die zentrale Ansiedlung ihrer Betriebe auf dem bereitstehenden Gelände entschließen könnten, so Nöllge. „Nach meiner Überzeugung hängt das Problem ganz entscheidend mit der ungünstigen Verkehrslage des vorgesehenen Marktgeländes zusammen", meldete sich Herbert Hees zu Wort. Dabei machte er sich für die mögliche Alternative direkt an der B 417, im Anschluss an die Ortsbebauung auf der linken Seite in Richtung Diez, stark.Ein weiteres Diskussionsthema waren die Leerstände und „Bauruinen" an der Hauptstraße. In diesem Zusammenhang beklagte Annakathrin Wild das derzeit „unwürdige Erscheinungsbild" des denkmalgeschützten historischen Goethehauses in der alten Ortsmitte. (wis)


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