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Aar in Freiendiez: Überschwemmungsgebiet soll wachsen

Diez - Das Überschwemmungsgebiet an der Aar in Freiendiez soll erheblich ausgeweitet werden. Die Stadt hat einer Verordnung der zuständigen Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) widersprochen. Falls die Behörde nicht zurückrudert, muss sie sich auf eine juristische Auseinandersetzung gefasst machen. „Dann werden wir klagen", sagte der Diezer Stadtbürgermeister Gerhard Maxeiner.

Die SGD Nord als Obere Wasserbehörde des Landes beruft sich auf das neue Wassergesetz. Eine neue Rechtsverordnung soll demnach das bereits nach preußischem Recht gesicherte Überschwemmungsgebiet an der Aar ablösen. Betroffen sind im Rhein-Lahn-Kreis Flächen von Schiesheim bis Diez und dort insbesondere Freiendiez mit dem „Wirt"-Gelände. „Was in Freiendiez als Überschwemmungsgebiet genutzt werden soll, ist hanebüchen", übt der Stadtbürgermeister harsche Kritik an den Plänen der SGD Nord. Die jetzt vorgesehenen Flächen reichen nach Angaben Maxeiners „bis in die Jahnstraße". Er selbst habe in seinen fast 60 Jahren noch nie ein solches Hochwasser auf dem Wirt erlebt. Selbst beim Jahrhunderthochwasser 1984 sei beispielsweise der Sportplatz nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Betroffen sei schlimmstenfalls der hintere Tennisplatz, „da war schon mal Wasser drauf". Für Gerhard Maxeiner ist die Auseinandersetzung Anlass einer kräftigen Schelte für die rot-grüne Landesregierung. „Das Land hat jedes Augenmaß verloren", sagt der Stadtbürgermeister und macht dafür vor allem den grünen Koalitionspartner verantwortlich: „Was diese grüne Klientel anrichtet, ist nicht mehr zu fassen." Er sei ja noch Mitglied in der CDU, habe aber viel von der SPD-Landesregierung gehalten, als dort noch Pragmatiker wie Karl Peter Bruch oder Walter Zuber am Werk gewesen seien. Durch die Vereinbarungen des Koalitionsvertrages werde die SPD aber mittlerweile von den Grünen „am Nasenring durchs Land geführt". Maxeiner ist sich sicher: „Wenn das Überschwemmungsgebiet so festgelegt wird, kann man dort keinen Baum mehr pflanzen." Ganz so schlimm wird es wohl nicht kommen, allerdings müssen sich die Anwohner tatsächlich auf Einschränkungen einstellen. Aus der Verordnung resultieren tatsächlich Vorbehalte. Die Folgen für die Anlieger können vom Werteverlust ihrer Immobilie bis hin zu höheren Versicherungsprämien reichen. Laut Maxeiner hat es bereits ein erstes Gespräch mit Behördenvertretern gegeben; weitere sollen folgen. Der Stadtbürgermeister erwartet ein deutliches Entgegenkommen und eine spürbare Entschärfung der Pläne. „So kann es nicht gehen, sonst müssen wir den juristischen Weg beschreiten", sagte Gerhard Maxeiner. Hans Georg Egenolf


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